Wie schlagen sich Roboter als Haushaltshilfe, Putz- und Fachkraft?
Veröffentlicht am 02.05.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Das norwegisch-amerikanische Unternehmen 1X stellte kürzlich seinen neu entwickelten EVE-Roboter vor: Der hebt auf dem Boden verteilte Sachen auf, verstaut Sachen in Regale und kann menschenähnlich Pakete handhaben. Die neueste Version dieser Androiden soll zudem einfache Reinigungsaufgaben und sogar soziale Interaktionen übernehmen können - damit schlägt vielleicht schon bald die Stunde der Robotik.
Konsequente Fortschritte in der Robotik: Wann werden Roboter uns Menschen immer ähnlicher?
Die in Privathaushalten am häufigsten verbreitete Variante der Robotik, der Saugroboter, hat offensichtlich nicht viel mit einem Menschen gemeinsam - als autonomer Staubsauger können diese Roboter aber für etwas mehr Freizeit unter der Woche sorgen. Langfristig sollen Roboter und Androiden nicht nur menschenähnlicher aussehen, was zur Bewältigung weiterer Aufgaben zwangsläufig notwendig ist, sondern zugleich komplexe Tätigkeiten souverän meistern.
Fortschritte im maschinellen Lernen und der künstlichen Intelligenz spielen auch dabei eine Schlüsselrolle: So wurden die 1X-EVE-Roboter beispielsweise völlig autonom angelernt. Die Entwickler speisten lediglich Daten ein, die eigentlichen Fähigkeiten entwickelten die Androiden aus den ihnen übertragenen Daten und Informationen dann selbst.
Das ist bereits ein erheblicher Kontrast gegenüber den Robotern, die aktuell primär in der freien Wirtschaft Verwendung finden. Menschenähnlich sind diese in den seltensten Fällen, meistens handelt es sich eher um spinnenartige Installationen mit Greifarmen, die beispielsweise für die Automobilindustrie und ihrer Zulieferer, in der Chirurgie oder im Lager tätig sind - stets aber noch regelmässig oder sogar fortlaufend Input vom Menschen erhalten.
Mit Fortschritten in der künstlichen Intelligenz sollen Roboter fortan in der Lage sein, ihr eigenes Tätigkeitsfeld konsequent zu erweitern. Ganz so agil, dynamisch und flexibel, wie in Will Smiths Blockbuster-Streifen "I, Robot" werden sie zeitnah zwar nicht werden, aber definitiv in mehr und mehr Berufen und Privatgemächern Einzug halten.
Roboter sind heute schon weitverbreitet
Menschenähnliche Androide, wie die EVE-Roboter, sind eine Ausnahme: Roboter selbst aber nicht. Die spanische UPC entwickelte beispielsweise Lieferroboter auf sechs Rädern für die letzte Meile in der Paketzustellung, "Sabertooth" geht in den Ozeanen dieser Welt auf Tauchstation und "Beachbot" räumt in Kalifornien und den Niederlanden Strände auf.
Sogar bei den Saugrobotern, die typischerweise eine flache UFO-Form haben, gibt es mittlerweile deutliche Fortschritte: Gewerbekunden, wie der Düsseldorfer Flughafen, lassen grosse Varianten der Saugroboter durch die Hallen kreisen, die nicht nur saugen, sondern auch noch wassersparend wischen. Zudem ist "Franzi", wie der neuartige Saugroboter heisst, sogar in der Lage mit Gästen des Flughafens zu interagieren.
Bei vielen dieser Roboter und Androiden handelt es sich zum aktuellen Zeitpunkt noch um Pilotprojekte. Auch nach Abschluss dieser werden die metallischen Allrounder zunächst für viele Kunden unerschwinglich bleiben. Aber wie überall in der Technologiebranche gilt auch hier: Mit fortgeschrittener Verbreitung und Akzeptanz, werden auch die Produktionsverfahren wirtschaftlicher und Anschaffungspreise erschwinglicher. In zehn oder 15 Jahren sind Androiden im eigenen Haushalt dann vielleicht gar keine Ausnahme mehr.