Wie lösen und vermeiden Sie Konflikte am Arbeitsplatz?
Veröffentlicht am 16.01.2025 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Konflikte am Arbeitsplatz treten aus ganz unterschiedlichen Gründen auf. Das hat einmal mit den Menschen, ihren Charakteren und Auffassungen zu tun, die im Unternehmen aufeinander treffen. Gestritten wird aber auch wegen der Beschaffenheit der Arbeit, der Herangehensweise an die jeweiligen Aufgaben und deren Umsetzung. Je länger ein Konflikt schwelt, umso schwieriger und zeitaufwändiger wird es, ihn zu lösen. Deshalb ist es wichtig, Strategien und Methoden zu kennen, um Konflikte am Arbeitsplatz effektiv zu lösen.
Wann sind Konflikte gut, wann sind sie schlecht?
Sie kennen das: Es gibt gute Konflikte, die, ähnlich einem Gewitter, eine reinigende Wirkung haben. Andere Konflikte wiederum weiten sich auf das Umfeld aus und bedingen bei allen Beteiligten Anspannung und ein schlechtes Gefühl. Das sind destruktive Streitigkeiten, die nicht den eigentlichen Konflikt im Auge haben und somit auch keine Lösung. Es sind Auseinandersetzungen, die sich auf der persönlichen Ebene bewegen, getragen von Anschuldigungen und Vorwürfen.
Insbesondere am Arbeitsplatz kann es sinnvoll sein, als Führungskraft in das Geschehen einzugreifen, was zu einer Gratwanderung werden kann. Schreiten Sie zu früh ein, können Konflikte im Keim erstickt werden mit der Folge, dass wichtige Argumente nicht zur Sprache kommen. Das bedeutet, dass Sie in der Lage sein sollten, zwischen guten und schlechten Konflikten zu unterscheiden.
Die verschiedenen Arten von Konflikten
Schnell zu erkennen ist der reine Sachkonflikt, bei dem es um verschiedene Auffassungen zu sachlichen Fragen geht, die mit Fakten und Argumenten untermauert werden. Beispielhaft sind unternehmerische Zielsetzungen, unterschiedliche Meinungen über die Aufgabenverteilung sowie über die Herangehensweise und die Umsetzung von Aufgaben und Projekten. Andere Konflikte basieren wiederum auf Missverständnissen, die mithilfe eines Dritten, der die Vermutungen und Fakten recherchiert und ordnet, durch eine offene Kommunikation schnell beigelegt werden können.
Nicht auf Anhieb als solcher zu erkennen ist der Streit über abweichende Wertvorstellungen, bei dem es zu Abweichungen in Bezug auf moralische und ethische Grundsätze kommen kann. Häufig werden Konflikte zwischen Kollegen auf persönlicher Ebene ausgetragen. Dem Anschein nach wird um Sachthemen gestritten, hinter denen sich jedoch persönliche Themen und Motive verbergen. Beispiele sind Konkurrenzdruck, Neid und Eifersucht. Der Konflikt kann beigelegt werden, wenn es dem Dritten gelingt, das jeweilige persönliche Motiv zu identifizieren.
Konflikte am Arbeitsplatz lösen
Gehen Sie Konflikte im Unternehmen aktiv an, indem Sie die Streithähne getrennt und später zusammen an einen Tisch bitten. Finden Sie den Grund für die Auseinandersetzung durch gezielte Fragestellung heraus. Hören Sie Ihrem jeweiligen Gesprächspartner genau zu und trennen Sie zwischen sachlicher und persönlicher Ebene. Fordern Sie im Rahmen der Lösungsfindung die Kandidaten auf, ihre Vorwürfe positiv in Wünsche und Bedürfnisse umzuformulieren.
Das ist deshalb wichtig, damit die Konfliktparteien eigenverantwortlich eine Lösung finden, sich keiner übergangen fühlt und beide ihr Gesicht wahren. Insoweit sollten Sie als Moderator fungieren und keine Regeln oder gar eine Lösung vorgeben. Stattdessen lenken Sie die Streitparteien mit Fragen, sodass sie den Weg allein finden.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass es ratsam ist, Konflikte am Arbeitsplatz zeitnah zu lösen. Zu gross ist die Gefahr, dass sie sich auf das Umfeld, das Team, die Abteilung oder das gesamte Unternehmen ausweiten. Die Arbeitsatmosphäre und das Arbeitsklima werden vergiftet, sodass die Freude am Arbeiten sinkt und die Leistung abnimmt, was sich schlimmstenfalls negativ auf die Umsatzzahlen und den Unternehmenserfolg auswirken kann.