Veröffentlicht am 05.12.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Wie muss ein guter Arbeitsplatz beschaffen sein?
Das ist eine spannende Frage, auf die Arbeitnehmer möglicherweise unterschiedliche Antworten geben. Für die einen muss das Gehalt stimmen, während für andere die Freude an der Arbeit massgeblich ist. Im Idealfall sind für einen guten Arbeitsplatz diese Kriterien entscheidend:
- Erfolg, Anerkennung und Selbstverwirklichung: Diese höchstpersönlichen Faktoren liegen vor, wenn der Mitarbeiter in Bezug auf seine Tätigkeit Handlungsspielraum hat und das Unternehmen Aufstiegsund Entwicklungsmöglichkeiten bietet.
- Eingebunden sein in das Kollegenteam und in das Unternehmen: Im Idealfall und je nach Position werden Mitarbeiter in Entscheidungen und in ein funktionierendes Kollegium eingebunden, sodass sie das Gefühl haben, am Erfolg des Unternehmens teilzuhaben und gebraucht zu werden.
- Sinngebende Tätigkeit: Das setzt eine sinnstiftende Tätigkeit voraus, die abwechslungsreich und interessant gestaltet ist, die Handlungsspielraum lässt und die es dem Mitarbeiter ermöglicht, sein durch Ausbildung oder Studium erworbenes Wissen sowie vorhandene Erfahrung einzubringen.
- Ausgewogenes Verhältnis zwischen Leistung und Entlohnung: Dazu gehören auch regelmässige Mitarbeitergespräche, in denen gesteckte und erreichte Ziele sowie die Leistungen des Mitarbeiters besprochen werden. Wer gute Arbeit leistet, muss auch entsprechend entlohnt und belohnt werden.
Massgeblich für einen guten Arbeitsplatz ist die individuelle Passung zwischen Tätigkeit und Mitarbeiter. Das liegt unter anderem daran, dass die Bewältigungskompetenzen eines Mitarbeiters abhängig sind von seiner körperlichen und seelischen Verfassung, von erlernten Kompetenzen sowie von seiner biologischen Veranlagung. Denn unter Arbeitsanforderungen, die für den einen Mitarbeiter stressig und erschöpfend sind, kann der andere gut und motiviert arbeiten. Festzuhalten ist, dass ein guter Arbeitsplatz grundsätzlich zum Erhalt der psychischen Gesundheit und zur Mitarbeiterzufriedenheit beiträgt.
Mögliche Auswirkungen eines schlechten Arbeitsplatzes
Nicht immer sind die Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz ideal. Wer beruflich dauerhaft unglücklich ist, hat meist gravierende Gründe, die von einem negativen Arbeitsumfeld bis zur Degradierung reichen können.
Faktoren, die negative Gefühle am Arbeitsplatz bedingen, sind beispielsweise:
- Dauerstress aufgrund von fehlendem Personal
- Überforderung als Folge von zu anspruchsvollen Aufgaben oder von Arbeitsüberlastung
- Eine der Leistung nicht entsprechende niedrige Entlohnung
- Angst vor Degradierung und Versagensängste
- Perspektivlosigkeit und fehlende Aufstiegschancen
- Inhaltsleere Aufgaben und Langeweile
- Lästernde Kollegen - Mobbing am Arbeitsplatz
- Mangelnde Führungsqualitäten seitens des Vorgesetzten
Spätestens wenn die Berufstätigkeit nur noch ein notwendiges Übel zur Existenzsicherung ist oder wenn sich immer häufiger körperliche Beschwerden einstellen, besteht akuter Handlungsbedarf. Meistens sind es psychosomatische Reaktionen, die sich aufgrund der belasteten Situation am Arbeitsplatz einstellen.
Symptome sind beispielsweise Sehstörungen, diffuser Schwindel, Herzrhythmus- und Verdauungsstörungen, deren Ursachen nicht einwandfrei durch Diagnostik bestimmbar sind. Gesundheit ist immer ein Wechselspiel zwischen Körper und Psyche. Und so können sich Emotionen wie Sorgen, Belastungen, Trauer und Versagensängste in körperlichen Reaktionen niederschlagen.
Es liegt in der Verantwortung von Arbeitgebern, für positive Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz zu sorgen. Hilfreich sind Vertrauenspersonen, die als Ansprechpartner für die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter fungieren, oder entsprechend geschulte Führungskräfte, die einen achtsamen Umgang mit sich selbst und mit anderen pflegen.